de MARIUS VISARION, OSKAR MAIER, CORNEL NEDELCU-ION, RODICA ALEXANDRESCU
Institutul de Geologie si Geofizica, Bucuresti
STRUKTURMODELL DES METAMORPHEN UNTERBAUES VON PALAZU MARE ALS ERGEBNIS
INTEGRIERTER GEOLOGISCHER, GEOPHYSICHER, UND PETROPHYSISCHER UNTERZUCHUNGEN
(Zusammenfassung)
Geophysikalische Messungen in Süd-Dobrogea ergaben eine magnetische
Anomalie derer Maximum sich in der Nähe von Palazu Mare befindet. Mehrere
Bohrungen in der Apexzone zeigten, dass sie auf Magneatitanhäufungen in
den kristallinen Schiefern des Unterbaues zurück zu führen ist.
Eine Neubearbeitung der geophysikalischen Daten und eine eingehende geologische
und petrophysische Untersuchung simtlicher Bohrkerne ermöglichkeiten es,
ein Strukturmodell der präkambrischen kristallinen Schiefer zu entwerfen.
Die neuerworbenen Kenntnisse vervollkommen das Strukturbild der Süd Dobrogea
und stellen ihre geologischen Verhältnisse zur Zentral – Dobrogea
in ein neues Licht.
Die Interpretierung der magnetischen Daten führt zur Auffassung einer
Schollenzerteilung des Unterbaues. Eine WNW – ESE streichende Langscholle
(Palazu Mare – Cernavoda), beiderseits von Verwerfungen begrenzt ist,
relativ zu ihrer beiderseitigen Umgebung, herausgehoben. Der vertikale Verschiebungsbetrag
wird örtlich auf 1000 m geschätzt. Die horstscholle senkt sich, von
Osten nach Westen, treppenartig, an NNE – SSW streichenden Sprüngen.
(Tafel I). Der höchst herausgehobene Block ist der von Palazu Mare in
dem sich auch die wichtigste magnetische Anomalie befindet. Einer dieser Sprünge
(Constanta – Verwerfung) verursacht eine Blattverschiebung mit einem
Verschiebungsbetrag von beiläufig 12 Km.
Zahlreiche Bohrungen trafen unter dem etwa 400 – 500 m mächtigen
Jura, auf den Metamorphen Unterbau der nach radiogenen Alter, Lythologie und
Metamorphosegrad in drei Serien regliedert wurde: die untere – Gneis-Serie,
die Palazu Mare-Serie und die Gründschiefer-Serie. Zwischen den Serien
bestehen Diskordanzverhältnisse. Die Palazu Mare – Serie besteht
aus zwei lythostratigraphischen Komplexen: der untere – Amphibol – Quartzitschiefer
Komplex in dem die Magnetitanhäufungen vorkommen und der obere Muskovit-Andalusitschiefer
Complex (Tab 1).
Petrophysische Untersuchungen haben erwiesen, dass die magnetische Anomalie
ausschließlich vom unteren Komplex verursacht wird. Er wird von Werten
charakterisiert die zwischen 10 und 45.10-3 GGS-Einheiten liegen (Tab. 2).
Dieses Ergebnis ermöglichte eine Modellierung nach dem Talvani-Verfahren
der magnetischen Anomalie, vermittels eines Programms mit, dem Assembler-Programm ähnlichen,
Charakteristiken. Mittels dieses Programms wurde der ?Z-Effekt an der Oberfläche
und in einer Tiefe von – 400 m, für verschiedene Werte des Vektors
der remanenten Magnetisierung, an 14 horizontalen Schnitten der magnetischen
Suszeptibilitäts Variationen berechnet.
Die Interpretierung der geologischen und geophysischen Daten liegt dem Strukturmodell
der metamorphen Schiefer vom Palazu Mare, zugrunde. Es zeigt eine E – W
streichende monoklinale Struktur mit einem südlichen Einfallen von 40 – 60° (Tafel
II u. III).
Die Palazu Mare – Serie erlitt in der sverko-karelischen Orogenese relativ
mässige plastische Verformungen während derer das Ausgangsgestein
in der Amphibolit – Fazies bei relativ niederem Druck metamorphosiert
wurde. Diese Metamorphose bewirkte eine retromorphe Ampassung des oberste Teiles
der Gneiss-Serie. Es folgte eine Schollenzerbrechung an NNE–SSW und NNW–SSE
Brüchen (Abb. 9).
In der assyntischen Orogenese entstand, aus den infrakambrischen flyschoiden
Sedimenten, die Gründschiefer – Serie die von der, ebenfalls assyntisch,
retromorphosierten Palazu Mare – Serie überschoben wurde.
Die Blattverschiebung längst der Constanta – Verwerfung fand wahrscheinlich
im Spätassyntikum, vielleicht aber auch in der herzynischen Orogenese,
statt.